14.06.2020
Die Vorteile leistungsorientierten Trainings
Die Teilnehmer unseres Kurses „KKP 01 - Kernkompetenzen Pistole 01“ kennen das bereits: Wir setzten an bestimmten Abschnitten im Kurs zwar Schießzeitnehmer ein, geben aber keine Limits vor, die erreicht werden müssen oder sollten. Der Timer dient dazu, künstlichen Stress aufzubauen und die entsprechende Übung damit auf die nächste Stufe zu heben. Die gemessene Zeit wird jedoch nicht ausgewertet und dient lediglich dem Schützen selbst als Information
Ergebnisorientiertes Training
Beim ergebnisorientierten Training steht ein bestimmtes Ziel im Fokus. Wie schnell kann ich laufen, wieviele Wiederholungen schaffe ich beim Bankdrücken, etc. Solange das vorgegebene Ergebnis erreicht wird, ist die Qualität der Ausführung nicht besonders wichtig.
Besonders im institutionalisierten Bereich (Behörde, Schule, etc.) wird meist auf ergebnisorientiertem Training abgestellt, um einen gewisse vergleichbare und somit gemeinsame Grundleistung herzustellen.
Wenn jemand z.B. zu einem Sporttest antritt und sich darauf vorbereitet indem er genau die geforderten Übungen trainiert, bedeutet das Bestehen dieses Tests nicht unbedingt, dass ihn sein Training insgesamt sportlicher gemacht hat, sondern lediglich, dass er in der Lage ist, die geforderten Übungen zu absolvieren.
Gut genug ist der Feind des Besseren
Da wir im Rahmen unserer Kurse den Luxus haben, mit Kleingruppen zu arbeiten und deshalb viel individueller auf die Teilnehmer eingehen können, setzen wir mit einem leistungsorientierten Ansatz an.
Ziel ist es, die Qualität der Ausführung zu verbessern und so auf lange Sicht einen viel umfassenderen Erfolg zu erzielen.
Was bedeutet das konkret?
Am Beispiel eines Ziehvorgangs misst sich der Erfolg oder eine Verbesserung nicht daran, dass eine gewisse Zeitvorgabe bis zum Erstschuss eingehalten wurde und der Treffer sitzt.
Das wäre zwar einfach zu überprüfen und zu bewerten, lässt aber die Qualität außer Acht.
Viel wichtiger (und im Sinne des leistungsorientierten Trainings) ist jedoch ein sauberer Ablauf des Ziehvorgangs und der Schussabgabe selbst. Wenn der Vorgang fünf Sekunden dauert, aber sauber ausgeführt wird, stimmt die Leistung. Eine Verbesserung bzw. Leistungssteigerung wird in diesem Kontext dann dadurch festgestellt, dass die Zeit des Ziehvorgangs auf z.B. vier Sekunden reduziert wird, aber immer noch alle Leistungsmerkmale passen.
Der Referenzwert, der als Grundlage für Erfolg oder Misserfolg im Zusammenhang mit dieser Form des Trainings dient, ist also stets eine zurückliegende Leistung des Übenden selbst.
Kein Licht ohne Schatten
Im Rahmen von ergebnisorientiertem Training sind Leistungen sehr gut und einfach zu erfassen, zu vergleichen und zu bewerten. Bestanden – nicht bestanden.
Die Umsetzung der Philosophie des leistungsorientierten Trainings erfordert wesentlich mehr Aufwand, eingehendere Analyse (durch eine weitere Person, oder z.B. Videotechnik), Disziplin (z.B. Anfertigung von Aufzeichnungen, etc.) und einen längeren Atem.
Wir sind trotzdem der Überzeugung, dass diese Art von Training für die individuelle Person wesentlich nachhaltiger wirkt und im Endeffekt der höhere Aufwand dadurch gerechtfertigt ist. (P.H.)
Im IGUS-Kurs „KKP 01 – Kernkompetenzen Pistole 01“ wird die Umsetzung dieser Philosophie wahrscheinlich am deutlichsten sichtbar. Grundsätzlich sind jedoch alle unsere Kurse und natürlich auch unser Eigentraining nach den oben beschriebenen Grundsätzen ausgerichtet.
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